Bereits über 80 Jahre besteht das Theater Kriens HTK.
1939 gründeten sechs Herren das Heimatschutztheater in der Stube von Karl Hartmann. Inzwischen ist unser Verein auf über 30 Aktivmitglieder herangewachsen.
Alljährlich wird im November im Kulturquadrat Schappe anspruchsvolle, humorvolle oder interessante Theaterstücke zur Aufführung gebracht. Bereits im Mai beginnen dazu die Spieler/innen mit den Proben.
Ausserhalb der Saison treffen sich die Mitglieder zum gemeinsamen Plausch. Sei es bei einer Theaterreise, einem Grillabend oder an der Generalversammlung. Auch haben die Mitglieder die Möglichkeit, gemeinsam Theateraufführungen anderer Vereine in der Region zu besuchen.
Zur Geschichte
Die 30er Jahre waren der Krise und Arbeitslosigkeit ausgesetzt. Es ist verständlich, dass viele Menschen den Glauben an die Zukunft verloren hatten und nicht wussten, welche der aufkommenden Theorien (Faschismus oder Hitler-Nationalsozialismus) die richtige sein könnte.
Wenn man die Lage, in der wir uns damals befanden, richtig einschätzen wollte, war nur eine korrekte Haltung zugunsten unseres Vaterlandes möglich. Es gab viele, sei es aus Angst oder Feigheit, die diese Einstellung nicht teilten. Es ging sogar so weit, dass solche Leute an Vereinssitzungen nur noch hochdeutsch reden wollten, und es Andersdenkenden verboten war, an Hitlers Politik zu nörgeln. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, gegen diese Machenschaften etwas zu unternehmen. Die schweizerische Landesausstellung hatte dazu ermutigt, für Volk und Heimat einzustehen. Am 26. Juni 1939 gründeten sechs Herren das Heimatschutztheater in der Stube von Karl Hartmann:
Eduard Amrhein sen. (Präsident)
Eduard Amrhein jun. (Kassier)
Karl Hartmann (Aktuar)
Ernst Tanner (Regisseur)
Adolf Balsiger (Beisitzer)
Adolf Fuchs (1. Passivmitglied)
Sie gelobten, nur in Mundart zu spielen und für das Volk die Sitten und Bräuche unserer Heimat zu bewahren. Mit diesem Ziel schritten sie voller Hoffnung voran. Es war nicht immer leicht, aber sie konnten immer mehr Achtung ernten.
Einen grossen Meilenstein in der Vereinsgeschichte setzte der Allgemeine Konsumverein 1944, als das HTK ersucht wurden, für das Jubiläum ein Theaterstück einzuüben, das in der ganzen Zentralschweiz aufgeführt werden sollte. Ein Vertrag mit dem Konsumverein wurde vom HTK mit grosser Freude unterzeichnet. Die Tournee konnte mit bester Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen werden. Finanziell gestärkt gingen sie in die nächste Saison.
Es darf als gutes Omen gewertet werde, dass das erste Auftreten an der Bundesfeier vom 1. August 1939 erfolgen konnte. Das Spiel „Vier Sprachen – ein Volk“ brachte den ersten, bescheidenen Erfolg.
Anfänglich standen dem Verein keine grossen Geldmittel zur Verfügung und es wurde ihm sogar der Beitritt zum Zentralverband Schweizer Dramatischer Vereine durch eine andere Theatergesellschaft erschwert. Wegen des Krieges war es nicht möglich, grössere Stücke einzuüben. Zwei Einakter wurden 1940 einstudiert und zugunsten Krienser Wehrmannskinder gespielt. Der Erfolg war gut, und man konnte dem Fond Fr. 150 übergeben.
Im Jahre 1944 konnten die „Heimatschützler“ den Mitgliedern des AKV Luzern (Allgemeiner Konsumverein, heute Coop) das Theaterstück „Wie mes triibt, so hed mers“ spielen. Nicht nur in der Innerschweiz, nein sogar in Basel und Zürich wurde das Stück mit Erfolg aufgeführt. Damit war der eigentliche Grundstock zum guten Namen des Heimatschutztheaters gelegt.
Nun konnte man sich an anspruchsvollere Stücke wagen. Mit dem Stück „Wätter über Obertal“ im Jahre 1957 begann die Aera Herbert Blättler mit einer Uraufführung. Während den nächsten 16 Jahren gelangten 9 weitere Stücke von ihm zur Aufführung, wovon nur „Tüüfelssaat“ keine Uraufführung war. Herbert Blättler, Schauspieler, Kassier, Autor, Regisseur, Kabarettist und langjähriger Präsident, begann seine Theaterkarriere bereits als Knabe. Damals konnte noch niemand wissen, dass er den Verein über beinahe drei Jahrzehnte stark mitprägen wird. Während der Präsidentenzeit von Herbert Blättler entstanden verschiedene Untergruppen des HTK’s. Die Sudiotheatergruppe, die zeitgenössisch moderne Stücke spielen wollte, wurde wegen Nichtinteresses des Publikums kurz nach der Gründugn wieder aufgegeben. Dagegen ist die Jugendtheatergruppe (gegründet 1977) mit ihrem Weihnachtsmärchen im Scala über Kriens weit hinaus bekannt. Eine weitere Untergruppe löste sich im Jahre 1985 vom HTK und spielte mit grossem Erfolg auf Tourneen, das „Kabarettli Kriens“ (gegründet 1977). Mit ihm hat sich auch Herbert Blättler vom HTK gelöst, blieb er doch Leiter dieser erfolgreichen Gruppe.
1974 begann das HTK, aufgrund einer Publikumsumfrage, eine neue Richtung einzuschlagen. Seither werden vor allem heitere, leichte Stücke, die dem Zuschauer viel Spass und Unterhaltung bieten, aufgeführt. 1981 übernahm der damalige Kassier und Spieler tragender Herrenrollen Seppi Widin das Präsidium. Wie ein Schlag aus heiterem Himmel traf es die HTK-Familie, als Seppi Widin mitten aus der Theatersaison an einem Herzversagen starb.
Bis zur GV 1984 leitete der damalige Vizepräsident und Sekretär Jost Ehlers den Verein ad interim als Präsident. Werner Hartmann, Sohn des Gründermitgliedes Karl, wurde als neuer Präsident gewählt. Er führte den Verein im Sinne seiner Vorgänger als fröhliche, familiäre Gesellschaft, werden doch auch ausserhalb der Theatersaison Veranstaltungen für die Mitglieder organisiert, wie z. B. Spielabende, Sommerplausch, Ausflüge ect. Ebenfalls ausserhalb der Saison wurde ein Einakter für Vereinsanlässe, Familienfeiern etc. aufgeführt.
Nach Werner Hartmann führte Helen Portmann weitere drei Jahre das Präsidium, bis Matthias Senn dieses erfolgreich übernahm und bis im Jahre 2005 weiterführte. Anschliessend übernahm Beatrice Bucher, ein langjähriges Mitglied, erfolgreich die Präsidentschaft bis 2013 als sie von Daniel Häberli abgelöst wurde. Viele Hürden und Schwierigkeiten in seiner Amtszeit, wie zum Beispiel die Übergangszeit vom alten Pilatussaal bis zum Bau des Kulturquadrats Schappe, meisterte er mit seiner aufgestellten und besonnenen Art bis ins Jahr 2019, als er den Führungsstab an seine Frau Erika Häberli übergeben hat. Bis dato führt Sie den Verein mit besonderer Leidenschaft.
Aus den ersten 15 Aktivmitgliedern und 1 Passivmitglied im Gründungsjahr ist der Verein heute auf über 40 Aktivmitgliedern, 18 nichtaktive Ehrenmitglieder und über 300 Passivmitglieder herangewachsen. Wir sind überzeugt davon, dass dem Verein weiterhin so viel Erfolg beschieden ist!